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1. Geschichte des Altertums - S. 32

1889 - Wiesbaden : Kunze
32 Erster Abschnitt. Onnca auf dem Kriegazug dea Ninua gegen Baktra, griff mit einer Schar Krieger, die für uneinnehmbar gehaltene Burg der Stadt Baktra an, drang in dieselbe ein und eroberte darauf die ganze Stadt. Die Folge war, daß Ninua den Onnea nötigte, sich von der Semiramia zu trennen, woraus er dieselbe zu seiner Gemahlin erhob. Nach dem Tode dea Ninua übernahm Semiramia die Regierung dea Reichea für ihren unmündigen Sohn Ninyaa. Um den Ruhm ihrea Gemahls zu übertreffen, soll sie Babylon vergrößert und zu ihrem Herrschersitz erhoben haben. Dann stellte sie sich an die Spitze eines großen Heeres, durchzog die Länder Asiena bia zum Jndua und beschloß, auch Indien zu erobern. Ala sie aber über den Jndua vordrang, wurde sie plötzlich von einem ungeheuren indischen Heere aufgehalten. An der Spitze desselben stand eine Reihe Elefanten, welche nicht allein auf ihren Rücken Türme mit Kriegern trugen, sondern auch mit ihren Rüsseln und ihren Füßen gefährliche Gegner schienen. Da die Pferde vor diesen scheuten, ersann Se-miramia eine List. Sie ließ mehrere tausend Büffelochfen schlachten, die Häute derselben so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen und bedeckte mit denselben eben so viele Kamele, auf die sich bewaffnete Männer setzten. Beim Anblicke so vieler Elefanten zogen sich die Inder zurück; sobald sie aber durch Überläufer die List der Königin erfuhren, kehrten sie um und griffen die assyrische Heeresmacht an. Das Heer der Semiramis geriet in völlige Unordnung; alles floh, Unzählige wurden erschlagen. Die Königin selbst wurde zweimal verwundet und rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit einem kleinen Häuflein kehrte sie wieder heim. Bald nach ihrer Rückkehr entstand ein Aufruhr unter ihrem Volke. Sie saß eben und ließ sich daa Haar flechten, ala ihr die Nachricht davon hinterbracht wurde. Ungesäumt stürzte sie mit fliegenden Haaren hinaua unter den aufgeregten Haufen. Der Anblick der erzürnten Königin stellte augenblicklich die Ruhe wieder her. Bald darauf zog sie sich von der Regierung zurück, welche ihr Sohn Ninyas übernahm, und flog in Gestalt einer Taube zum Himmel. <L0 berichtet die Sage; auch werden fast alle großen Bauwerke assyrischer und babylonischer Könige der Semiramis zugeschrieben, während die assyrischen Denkmäler weder den Ninus noch die Semiramis ala seine Gemahlin kennen. Assyrien hatte sich um 1500 v. Chr. von Babylonien unabhängig gemacht, und erlangte in den folgenden Jahrhunderten durch glückliche Kriege große Macht und Ausdehnung. Im 14. Jahrhundert begann es unter Salmanassar I., sich bis zum Quellgebiet des Euphrat und Tigris zu erweitern; um 1250 unterwarf es das babylonische Reich und erweiterte seine Herrschaft nach Westen und Osten. Die besiegten Völker wurden mit schweren Steuern bedrückt, Empörungen unter denselben mit Härte und Grausamkeit bestraft. Assur-nasir-habal 883—858 ist der Begründer der Größe des assyrischen Reiches. Er erschütterte die Macht der Reiche in Syrien und Palästina und drang erobernd bis zum Mittelmeer vor. Sein

2. Geschichte des Altertums - S. 34

1889 - Wiesbaden : Kunze
34 Erster Abschnitt. des Schwertes unterworfenen Völker gab es kein inneres Band, das sie verknüpfte oder mit den assyrischen Herrschern vereinte, und schon unter Assurbanipal beginnt der Verfall des großen Reiches. Ein jüngerer Bruder von ihm, der Statthalter in Babylon war, empörte sich gegen ihn und wurde verbrannt; Ägypten riß sich 655 los, Medien versuchte das gleiche, und von Norden her brachen skythische Kriegerstämme verheerend bis Ägypten vor und erschütterten unter Afsur-idil-ili 626—606 vollends Assyriens Macht und Ansehen. Trotz unaufhörlicher Heerzüge konnte das Reich nicht mehr zusammengehalten werden. Der Mederkönig Phraörtes hatte zwar im Kampf vor Ninive Schlacht und Leben verloren; aber sein Sohn Cyäxares verband sich mit dem Statthalter Nabopolassar von Babylonien, und Ninive wurde abermals belagert. Die Stadt schlug die Stürme ab und hielt eine zweijährige Belagerung aus. Als aber die Überschwemmung des Tigris eintrat und die Belagerer durch Nieder-reifjung einer Mauer unterstützte, verzweifelte der assyrische König an der Rettung; er verbrannte sich mit seinen Weibern und seinen Schätzen in seiner Königsburg, und das stolze Ninive wurde 606 zerstört. Die Sage nennt als letzten Assyrerkönig Sardanapal und macht ihn zu einem Nachkommen des Ninyas und der Semiramis. Wie Ninyas, heißt es, sich mit seinen grauen im Palast einschloß, so thaten dies auch seine Nachfolger, deren letzter, Sardanapal, eine traurige Berühmtheit erlangte. Sein Name bezeichnet einen Weichling. Er bekümmerte sich nicht um die Regierung und spann in seiner Königsbnrg mit seinen Frauen Wolle, trug weibliche Kleidung und schminkte sich. In diesem Auszug traf ihn einst der Statthalter von Medien. Empört über diesen Anblick, verband er sich mit anderen Feldherrn, um den Sardanapal zu stürzen. Doch dieser ermannte sich, schlug die Aufrührer in drei Feldschlachten, wurde aber nachher in Ninive belagert. Bei einer Überschwemmung des Tigris riß der Fluß die Stadtmauer nieder, und Sardanapal, der sich für verloren hielt, verbrannte sich mit feinen Weibern und Schätzen. 3. Das neubabylomsche Reich. Nabopolassar 606—604. Nach der Zerstörung Ninives teilten sich die Eroberer in das assyrische Reich. Das Land auf dem linken Ufer des Tigris fiel an die Meder, der ungleich größere Teil auf dem rechten Ufer an Nabopolassar von Babylon. Allein von diesem Teile hatte der ägyptische König Necho (§. 5, 4) ganz Syrien bis zum Euphrat an sich gerissen. Daher sandte Nabopolassar seinen Sohn Neb ukadnezar zur Wiedereroberung Syriens aus. Necho wurde 605 bei Circesium (Karchemisch) am Euphrat geschlagen und bis

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 27 - rief laut: „D Solon, Solon, Solon!" Cyrus ließ fragen, was das für ein Mann fei, den er da anrufe. Krösus antwortete: „Es ist ein Mann den alle Könige hören sollten." Da wollte Cyrus mehr von ihm vernehmen und befahl, den Scheiterhaufen zu löschen und Krösus zu ihm zu bringen. Und Krösus erzählte ihm, wie einst Solon chm die weise Lehre erteilt habe, daß kein Mensch sein Glück auf vergängliche Schätze bauen dürfe. Das fiel dem Cyrus aufs Herz; denn er bedachte, daß auch er ein Mensch sei und auch über ihn die Vergeltung kommen könne. Er schenkte dem Krösus das Leben und behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich. 3. Des Orakels Rechtfertigung. Krösus aber schickte seine Fesseln den Priestern in Griechenland und ließ sie fragen, warum sie ihm für seine vielen Geschenke eine so falsche Weissagung erteilt hätten. Sie antworteten: „Was einmal dem Menschen beschieben ist, das können wir nicht hindern. Auch haben wir dich nicht betrogen. Wir sagten: wenn du wider die Perser zögest, so würdest du ein großes Reich zerstören; wir ließen aber ungewiß, ob damit das feindliche Reich gemeint fei oder dein eigenes. Du hast dir also selbst dein Un glück beizumessen, da du den Ausspruch so unvorsichtig nur nach deinem Wunsche ausgelegt hast." Die letzten Ariegszüge des L^rus. 1. Cyrus erobert Babylonien. Wir haben schon früher (Kap. 6 und 7) von dem mächtigen babylonischen Reiche und von seiner großen Hauptstadt Babylon gehört, und wie die Stadt von so starken Mauern umgeben war, daß sie ganz unbezwinglich schien. Diese Stadt und mit ihr das ganze Reich wollte Eyrus seiner Herrschast unterwerfen. Er besiegte das Heer der Babylonier in einer Schlacht; da zogen sich diese in ihre Stadt zurück und vertrauten auf ihre festen Mauern. Cyrus vermochte nicht, diese zu zerbrechen. Da ersann er eine List. Er zog mit dem größten Teil feines Heeres, das Babylon umlagert hatte, ab und ließ nur feine besten Kriegsleute an den beiden Seiten der Stadt zurück, wo der Euphrat ein- und ausströmt. Diesen gab er den Besehl, wenn sie den Fluß so klein sehen würden, daß man ihn durchwaten könne, durch ihn in die Stadt zu bringen. Das übrige Heer grub oberhalb einen großen Kanal, so daß der Fluß abgeleitet und sein Bett ganz seicht würde. Da stürmten die bereitliegenben Perser roährenb der Nacht in die Stadt. Die Babylonier hatten einen Angriff von biefer Seite her so wenig erwartet, daß sie bort gar nicht

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 29 — 2. Wie varius König wird. Es ist merkwürdig, wie Darius zur Herrschaft gelangte. Die sieben Angesehensten der Perser, deren einer Darins war, beschlossen nämlich, derjenige unter ihnen sollte König werden, dessen Pserd, wenn sie an einem bestimmten ^,age bei Sonnenaufgang zusammen ansritten, zuerst wiehern würde. Denn das Pferd war den Persern ein heiliges Tier, und in seinem Wiehern, meinten sie, spräche sich der göttliche Wille aus. Als nun die sieben den feierlichen Ritt machten, da wieherte plötzlich des Darms Pferd, und sogleich sprangen die andern zur Erde und beteten ihn an als ihren König. Das Pferd aber hatte vor dem Tore der Stadt gewiehert, weil es dort von dem schlauen Stallmeister des Darius die Tage vorher Futter bekommen hatte. 3. Jer schlaue Jopyrus. Unter den vielen Völkern, die den Persern unterworfen waren, trugen namentlich die Babylonier mit Unwillen das persische Joch. Sie fielen von dem neuen Könige ab und rüsteten zum Widerstand. Darius belagerte mit einem großen Heere die Stadt, aber vermochte nicht, sie zu gewinnen. Da trat eines Tages ein junger vornehmer Perser, Zopyrus, arg verstümmelt vor den König. Nase und Ohren waren ihm abgeschnitten, sein Rücken blutete von scharfen Geißelhieben. „Wer hat dich so zugerichtet?" fragte der König. „Das habe ich selbst getan," antwortete Zopyrus, „und dir zuliebe. Höre mich an. So wie du mich hier liehest, will ich in die Stadt gehen und sagen, du habest mich so verstümmelt, weil ich dir den Abzug des Heeres angeraten. Ich will mich sehr zornig gegen dich stellen, daß niemand eine List vermuten soll. Man wird mir ein Heer anvertrauen, und damit will ich einige glückliche Ausfälle tun. Du schickst mir am zehnten Tage tausend Mann der schlechtesten Truppen entgegen, daß ich sie schlage: sieben Tage darauf zweitausend andere, und nach zwanzig Tagen viertausend. Sehen mich die Babylonier dreimal so glücklich siegen, so vertrauen sie mir gewiß zuletzt die ganze Macht an und die Tore dazu, und dann laß mich nur sorgen." 4. Die Eroberung Babylons. Zopyrus kam ans Tor der Stadt. Man glaubte seiner Lüge, nahm ihn mitleidig auf und stellte ihn an die Spitze eines Heerhaufens. Mit diesem besiegte er die ersten tausend Feinde, dann die zweitausend und zuletzt die viertausend. Da ward er oberster Anführer. Nun war es ihm ein Leichtes, die Perser in die Stadt einzulassen, und so wurde. Babylon erobert. Darius aber setzte Zopyrus zum Dank als Statthalter Über das ganze babylonische Land und schenkte ihm königliche Reichtümer. Die Stadt mußte für ihren Abfall harte Strafe leiden. Ihre festen Mauern

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1905 - Leipzig : Voigtländer
des Ninus Tod sein Sohn König der Assyrier werden sollen; aber weil der ein weichlicher unfähiger Mensch war, so übernahm dessen Mutter Semirämis die Regierung, eine Frau so klug und kräftig, daß man meinte, sie sei die Tochter einer Göttin, und daß sich alle Großen des Reiches unter ihre Herrschaft beugten. Sie führte prächtige Bauwerke in Babylon aus und vergrößerte das Reich durch neue Eroberungen. Ein Kriegszug aber, den sie gen Osten nach dem reichen Indien tat, fiel unglücklich aus. Schon war Semirämis mit ihren Kriegsscharen weit vorgedrungen, da stellte sich ihr plötzlich ein großes indisches Heer entgegen, und vor dem Heere stand eine Reihe von ungeheuern Elefanten. Sie trugen auf ihren Rücken ganze Türme voll Krieger und zerschlugen mit ihren Rüsseln und ihren Füßen alles, was sie erreichen konnten. Ihr bloßer Anblick aber machte die Pferde scheu. Da ließ Semirämis eine Menge großer Büffelochsen schlachten, die Häute so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kamele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an: die Kamele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semirämis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben. Die Königin selbst wurde verwundet; nur mit einem geringen Heere kam sie in ihr Land zurück und starb bald darauf. 2. Salmanassar und Sardanapal. Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer von ihnen, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel (722 v. Chr.), und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Doch endlich kam Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapal ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Taten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, sondern überließ sie seinen Dienern und Schmeichlern. Er selbst saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Untertanen schämten sich solch eines elenden Königs; von den unterworfenen Völkern aber standen mehrere auf, unter ihnen die Babylonier. Sie zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen ausrichten und stürzte sich mit seinen Weibern

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 53

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi Die Griechen 53 Sieg erfocht er bei Jssu s an der Grenze zwischen Kleinasien und Syrien. Hier fiel auch die Familie des Persischen Königs Darins in seine Haube (333). Jetzt ergaben sich Syrien und Phöuicien, auch Samaria und Judäa. Jubäa wollte anfangs aus Treue gegen beu persischen König zögern, und der stolze Sieger eilte schon zu seiner Bestrasuug herbei. Als aber der Hohepriester Jabb na in seinem Schmucke und begleitet von der Priesterschaft, um Gnade flehenb, ihm entgegenging, soll bei' König in ihm ein früheres Traurnbilb, das ihn zu seiner Laufbahn ermuntert hatte, erkannt haben. Er be-hanbelte barauf die Juben mit besonberer Freundlichkeit und ließ sich selbst in bentempel führen. Tyrns allein, das hartnäckig trotzte, würde nach siebenmonatlicher Belagerung erobert und zerstört. Auch Aegypten würde sein; und hier grünbete er die nachher so berühmt gewordene Hanbelsstabt Alexandria, die hinfort der Mittelpunkt des Welthanbels wnrbe. Im Tempel des Arnim in der ammonifchen Wüste würde der Sieger, beiu es zu schwindeln anfing, für einen Gottes-Sohn erklärt. Nach kurzer

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 56

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
56 Alte Geschichte. ließ endlich (168) ein Mordheer einrücken mit dem Befehle, das Indenthnm auszutilgen. Damit begann eine der schrecklichsten Verfolgungen. Ueberall erhoben sich Götzenaltäre, währeud königliche Beamte das Land durchzogen, mit dem Tode zu bestrafen, wer den Göttern zu opfern sich weigerte. Da erweckte Gott das Geschlecht der Makkabäer, die Söhne des Priesters Mattathia, welche besonders unter dem tapferen Judas die glänzendsten Siege wider die Syrer erfochten, und schon 164 den Tempel wieder reinigten. Judas fiel 161; aber Jonathan brachte (158) einen günstigen Friedensschluß zu Stande, und behielt 17 Jahre lang das Richteramt. Nach Jonathans Ermordung (142) wurde S im o u als Hohepriester und Fürst bestätigt. Eudlich unter Johannes H yrkann s, dem Sohne Simons, erlangte das Volk völlige Unabhängigkeit (133); und seine Nachfolger nahmen sogar den Königstitel au. Allein der Haß zwischen den gesetzlichen Pharisäern und den sreiden-kenden Sadducäeru, Sekten, die in dieser Zeit entstanden, veranlaßte die schrecklichsten Bürgerkriege, welche diese Nachmiite des jüdischen Staates schon in ihrem Keime erstickten. Die Nänkesucht in der herrschenden Familie überstieg alle Grenzen. Als einmal Alexander-Ja nnäus, ein Feind der Pharisäer, das Volk aufforderte, ein Mittel zur Aussöhnung zu nennen, rief es ihm zu, das Beste wäre, er stürbe, worauf er 8000 Aufrührer au's Kreuz schlagen ließ. Seit 68 zankten sich in mörderischen Bürgerkriegen die Brüder Hyrkau Ii. und Aristobnl, ein Sadducäer, um den Thron. Letzterer wurde im Tempel hart belagert; und der fromme Priester Onias, der vom Volke aufgefordert wurde, die Belagerten zu verfluchen, wurde gesteinigt, als er sagte: „Da die Belagerer und Belagerten Brüder wären, so möchte Gott weder diese noch jene erhören, wenn sie wider einander bitten." Beide Brüder riefen die Römer, die in Syrien standen, zu Hilfe. Der Römer Pompejus kam und setzte Hyrkam zum Hohenpriester und Fürsten

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 20

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
20 Alte Geschichte. Rache zu fürchten, denn in den Kriegen wurde oft alles, was man traf, Städte und Dörfer, Menschen und Thiere, Bäume und Gewächse, wie weggemäht, und eine eroberte Stadt unter den empörendsten Greueln, da man selbst die Kindlein an den Mauern zerschmetterte, zum Aschenhausen gemacht. Darum gab es so viele Städte, die mit himmelhohen Mauern umgeben, auch so umfangreich waren, daß die Bewohner ganzer Provinzen im Nothfall darin Platz hatten. Innerhalb derselben waren auch Ackerfelder, so daß die Belagerung oft Jahre lang ausgehalten werden konnte. Besonders zeichneten sich die Städte Babylon und Ninive ans. Babylon bildete ein Viereck, vom Euphrat durchflossen; jede Seite war 4 Stunden laug; und die Mauern hatten 320 Fuß Höhe, 250 Thürme und 100 Thore. Unter andern prachtvollen Gebäuden Babylons waren die königlichen Paläste merkwürdig, und besonders der Belnstempel, vielleicht der alte babylonische Thurm, von dem noch heutzutage ein ungeheurer Trümmerhaufen übrig ist, ein verbrannter Berg, wie es durch Jeremias (51, 25.) geweissagt ist. Noch riesiger war Ninive, welches nach Jonas 3, 3. 4. drei Tagreisen im Umkreis hatte, also 24—30 Stunden, und seine Mauern sollen 1500 Thürme gehabt haben. Diese Städte alle aber konnten nicht schützen, wenn der Herr beschlossen hatte, Seine Strafgerichte auszuführen. Sie find auch meist mit allen ihren Wunderwerken so verschwunden, daß man lange selbst ihren Ort nicht mehr wußte. Doch hat man neuerer Zeit die Ruinen auch des vergesseneu Ninive wieder gefunden und setzt aus deu Denkmälern allmählich die älteste Geschichte zusammen. Nach 1 Mos. 10, 8 ff. war Babel unter Nimrod die erste Herrscherstadt. Von hier zog ein Stamm unter Assnr längs des Tigris und gründete eine neue Macht durch deu Bau von vier Städten. Zur Zeit Abrahams war E l a m unter Kedorlaomer (Kudur auf den Inschriften) eine herrschende Provinz, und machte zweimal einen Eroberungszug gegen das mittelländische Meer

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 37

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Die Perser. 37 Ihm folgte sein Sohn Kambyses (Esra 4, 6., Ahas- verns), ein tyrannischer Wütherich. Er eroberte^(525) Aegypten unter schauerlichen Scenen von beiden Seiten. Rührend ist das Schicksal des ägyptischen Königs Psa m- menit. Derselbe siel mit seiner Familie in die Hände der Perser, als Memphis erobert wurde. Schweigend sah er, von persischen Kriegern bewacht, seine schluchzende Tochter in Sklaventrachl ans dem feindlichen Lager kommen; er sah den Zug von 2000 Jünglingen, seinen Sohn au der Spitze, die mit Stricken um den Hals und Zäumen im Munde zum Tode geführt wurden; aber feine Thräne kam in sein Auge. Als er jedoch endlich einen alten Freund und Tischgenossen bettelnd beim Kriegsvolke umhergehen sah, stürzten ihm in Strömen die Thränen von beit Waugeu. „Für das Unglück" des Freundes," äußerte er aus die Frage des Kambyses, „haben meine Auge» noch eine Sprache; aber mein eigener* Schmerz ist für Thränen zu groß." Im folgenden Jahr machte er einen Empörungsversuch, und wurde vergiftet. — Kambyses rückte gegen Thebais vor, und wollte Aethiopien erobern. Aber nach fünf Tagen gieng ihm der Proviant aus, und der Hunger nöthigte bald die verzweifelten Krieger, je um den zehnten Mann zum Schlachten zu losen. Da nahm der König den Rückzug. Unterwegs horte er, daß 50,000 Mann, die er nach Ammonium in die libysche Wüste geschickt hatte, im Sand ihr Grab gefunden hätten. Voll düstern Uumuths zog er in Memphis ein, wo man eben mit dem lautesten Jubel ein Götzenfest feierte. Der argwöhnische König hielt das für Schadenfreude, und machte dem Fest ein schreckliches Ende. Sein Gemüth verwilderte täglich mehr durch unmäßiges Trinken. Einmal schoß er vom Fenster aus dem Sohn eines vornehmen, gerade neben ihm stehenden Mannes einen Pfeil durch's Herz. „Habe ich nicht gut getrosten?" rief er dem bebenden Vater zu, als sich's bei der Oeffuuug des Kindes so befand; und dieser mußte die Geschicklichkeit des Königs rühmen. Gegen seinen Bruder Smer-

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 38

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
38 Alte Geschichte. des sandte er heimlich Meuchelmörder aus, die ihn in der Heimat erwürgten. Dennoch kam die Nachricht, daß ein S m erd es in Persien sich auf den Thron geschwungen habe. Dieß bewog Kambyses zur Rückkehr. Aber iu Syrien verwundete er sich beim Aufsteigen auf das Pferd zufällig mit feinem Schwerte. Er hatte nur noch etliche Tage Zeit, seine unsinnige Regierung zu beweinen, und starb 522. Der falsche Smerdes (Artasastha, Esra 4, 7.), der sich den Thron anmaßte, wurde nach 7 Monaten entlarvt; und nun wählten die persischen Fürsten aus ihrer Mitte den zum König, dessen Pferd bei einem gemein-schastlicheu Spazierritt zuerst wieherte. So traf die Wahl den Darius (Darjawns Esra 5 ff.), einett Sohn des Wistaspa. Er war es, der die innere Verfassung des Reichs begründete, die Finanzen ordnete, ein prunkvolles Hofceremoniel einführte und das Reich in Statthalterschaften eintheilte. Seine Residenz hatte er jährlich abwechselnd iu Susa, Babylon und Ekbatana; auch Per* sepolis, wo jetzt noch staunenswerthe Ruinen sind, war ein jeweiliger Wallfahrtsort für die Könige. Darius führte daneben auch viele Kriege. Namentlich eroberte er Babel, das sich empört hatte, riß die Thore und einen Theil der Mauern ein, und schlug 3000 Aufwiegler aivs Kreuz, eine wohlverdiente Strafe; denn zuvor hatten sie, uin die Belagerung länger aushalten zu können, alle überflüssigen Weiber der Stadt erdrosselt. — Merkwürdig ist seiu Zug gegen die Skythen in Südrnßland mit 700,000 Mann. Er ließ bei Byzanz, dem heutigen Konstantinopel, eine Schiffbrücke bauen über den Bosporus. Dann rückte er vor bis zur Donau, wo eine förmliche Brücke gebaut wurde. Die Skythen aber schickten Weiber, Kinder und Vieh gegen den Norden, theilten ihre Heere in zwei Theile, und begnügten sich nur, den vorrückenden Feind zu necken und das Land vor ihm zu verheeren. Auf die Herausforderung zu einer offenen Feldschlacht sandten ihm die Skythen einen Vogel, eine Maus, einen
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